Erlösrechnung BHKW

Die Erlöse aus Netzeinspeisung und/oder vermiedenen Strombezugskosten (= anlegbarer Wert) bestimmen die Wirtschaftlichkeit der BHKW entscheidend. Die Kalkulation der erzielbaren Erlöse erfolgt ausschließlich nach Leistungspreisen und Arbeitspreisen für die elektrische Wirkleistung/-arbeit entsprechend den von den EVU angebotenen Standardpreisregelungen. Zusätzliche vertragliche Regelungen, die den anlegbaren Wert erhöhen oder mindern, wie z.B. Mess- und Verrechnungspreise oder ggf. Kosten für den Bezug von Blindleistung/-arbeit, müssen vom Nutzer individuell berücksichtigt werden. Bei einem Eigenverbrauch der produzierten Elektrizität erfolgt die Bewertung aus der Differenz der Kosten bei Vollstrombezug (ohne BHKW) und Reststrombezug (mit BHKW) zzgl. ggf. der Erlöse aus Netzeinspeisung. Dabei kann es in einigen Fällen vorteilhaft sein, für den Reststrombezug einen anderen Vertrag zu wählen, als bei Vollstrombezug (z.B. Übergang von einem steilen zu einem flachen Preisgefüge).

Um ein optimales Verhältnis von anlegbarem Wert und Kosten zu erhalten, ist die Höhe des anlegbaren Leistungspreises von erheblicher Bedeutung, der vom Nutzer in einem iterativen Prozess bestimmt werden muss. Er hängt einerseits von der Betriebsweise des BHKW ab, aber auch von der erwarteten technischen Zuverlässigkeit der BHKW: Letzteres kann beispielsweise dadurch berücksichtigt werden, dass für die Ermittlung des anlegbaren Leistungspreises nicht die vollständige Leistung aller Module angesetzt wird, sondern die um die Leistung eines Moduls reduzierte Gesamtleistung (sog. „n-1 Kriterium“).

Zu beachten ist auch, dass eine Stromproduktion in bestimmten Perioden nicht immer sinnvoll sein muss. Insbesondere bei einer Stromeinspeisung im Sommer-Niedertarif-Zeitraum sollte deshalb überprüft werden, ob die erzielbaren Erlöse zu einem positiven Deckungsbeitrag führen, d.h. ob sie größer als die Grenzkosten (vor allem zusätzl. Brennstoffkosten) des BHKW, gegenüber der konventionellen Wärmeerzeugung sind. Ggf. ist diese Frage in einer Iteration von Kosten- und Erlösberechnung zu beantworten.

Eingabe zur Erlösrechnung

Dialog zur Eingabe der Daten für die Erlösrechnung nach dem VDEW-Modell für die Stromeinspeisung.

Eingabe zur Erlösberechnung

Eingabe der durchschnittlichen Strompreise/Vergütungen:

Strombezug: Eingabe der durchschnittlichen Strombezugskosten

Stromeinspeisung: Eingabe der durchschnittlichen Erlöse aus der Stromeinspeisung bzw. EEG-Vergütung

Stromrestbezug: Eingabe der durchschnittlichen Strombezugskosten nach Installation des BHKW.

Taste Auswahl der Strompreisregelung: Der Dialog zur Auswahl der unterschiedlichen Strombezugspreis- und Stromeinspeisepreisregelungen wird angezeigt (s. Abschn. 3.5.2).

Info ausgewählte Strompreisregelung für:

Strombezug: Anzeige der ausgewählten Strombezugspreisregelung.

Stromeinspeisung: Anzeige der Stromeinspeisepreisregelung.

Reststrombezug: Anzeige der Strombezugspreisregelung für den Strombedarf, der nicht durch das BHKW gedeckt wird. Hier sind Änderungen der Verträge mit dem EVU durch die eigene Stromproduktion möglich.

Bonus nach KWK-G 2012: Eingabe des für die Stromerzeugung geltenden Bonusbetrages nach KWK-Gesetz 2012. Für die ersten 50 kW wird ein Bonus von 5,41 ct/kWh gezahlt. Von 50 bis 250 kW elektrische Leistung 4 ct/kWh, von 250 bis 2000 kW elektrische Leistung 2,4 ct/kWh. Von 2000 kW bis 3000 kW 1,8 ct/kWh. Bei bis zu 50 kW elektrische Leistung wird der Bonus 10 Jahre gezahlt. Ab 50 kW nur noch 30.000 Vollbenutzungsstunden.

Taste Bonus nach dem KWKG-2012 eintragen: Der KWK-Bonus wird entsprechend der Leistung berechnet.

Anteil KWK-Bonus nach EEG 2009 (Wird nicht mehr für neue Anlagen nach EEG 2012 benötigt)

BHKW-Wärmeerzeugung: Anzeige der vom BHKW erzeugten Wärme

BHKW-Wärmeüberschuss: Anzeige der nicht genutzten Wärme

BHKW-Stromkennzahl: Anzeige des Verhältnisses vom BHKW erzeugte Wärme zur erzeugten Strommenge.

Fermenterheizung: Eingabe der Wärmeaufwendungen für den Fermenterprozess, diese Wärmemenge wird nicht für den KWK-Bonus berücksichtigt.

Bonus nach EEG 2009: Jede genutzte kWh Strom, dessen Anteil Wärme genutzt wird, bekommt einen Bonus. Gilt nur noch für Bestandanlagen.

Taste PV-Eigenstromerzeugung: Dialog zur Eingabe der installierten Photovoltik-Anlage wird aufgrufen (s. Abschn. 3.5.4).

Taste Erlösberechnung: Berechnung wird ausgeführt, und Ergebnisse der Erlösberechnung werden angezeigt (s. Abschn. 3.5.3).

Taste Strombedarfs Ganglinien Speichern (Zuvor PV- und Stromerlös berechnen): Damit wird die zukünftige Strombedarfsganglinie gespeichert. Zur Berechnungen von Strombezugspreisen.

Taste Hilfe: Hilfetext wird angezeigt.

Taste Protokoll: Bearbeitete Datenblätter werden ausgedruckt.

Taste Schließen: Die Daten werden gespeichert. Der Dialog wird verlassen.

Tags: BHKW Wirtschaftlichkeitsberechnung Strombewertung Stromeigenverbrauch